Leichtes Blau und Sturmhimmel, Regen am Abend und Sonnenschein am nächsten Morgen. Ein verschlafenes Dorf aus Stein, welches einst einen weltberühmten Dichter beherbergt hat, aus dessen Werk man die Gässchen fast schon erahnen konnte, bevor man sie sieht. Bleierne Mittsommerhitze, Altweibersommer auf den schmiedeeisernen Balkonen, Hundegebell in der Gasse. Hesse muss es hier gleichermassen geliebt wie gehasst, Weltschmerz sich in einer schwülen Sommernacht verdreifacht haben, im engen Kopf, im engen Kopfstein, im engen Kopfsteinpflastergewirr dieses Dorfes
aus Stein.
‘Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten’, denke ich, als ich die Treppe im Museum hinaufsteige. Es ist Sommer und das Leben manchmal, an seltenen Tagen wie diesem, schwerelos.
‘An keinem wie an einer Heimat hängen.’