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empöret euch

April 27, 2019April 24, 2019

Naiv zu sein ist das Privileg der Jugend, sagt ihr, und belächelt uns, werdet zuweilen wütend, weil Greta euch ein schlechtes Gewissen einreden möchte.

Wenn naiv zu sein das Privileg der Jugend ist, dann ist eure „Nach-mir-die-Sintflut“-Haltung das Privileg der Alten.
Stell dir vor, wütend zu sein, weil junge Leute sich plötzlich doch einmal für etwas engagieren. Stell dir vor, den Elan und die Kraft, die hinter diesen hunderttausenden von Jugendlichen steckt, mit einem einzigen blöden Satz abtun zu wollen: „Ja aber ihr Generation Y mit eune Handies und Flugreise…“ Dazu habe ich einige Dinge zu sagen.

  1. Wir sind das Produkt eurer Generation. Wenn wir viel geflogen sind und früh schon elektronische Geräte benutzt haben, wenn wir nicht viel wussten darüber, wie unsere Heizung genau funktioniert und was jetzt genau ein ökologischer Fussabdruck ist, dann tragt ihr daran genau so viel Schuld, wie wir. Ihr habt es uns ja schliesslich vorgemacht.
  2. Jeder muss ernsthaft seine individuellen Handlungen untersuchen und feststellen, was vertretbar ist, und was nicht. Ich esse fast nie mehr Fleisch und möchte in Zukunft meine Flugreisen-Unart reduzieren. Dass ich in der Vergangenheit viel geflogen bin, daran kann ich nichts ändern und dafür mag ich mich auch nicht entschuldigen. Nun da ich mich informiert habe, nota bene durch wissenschaftliche Studien und nicht durch staatliche Kampagnen, von nun an kann man mir Vorwürfe machen, wenn ich nicht handle. Und wenn man sich ein Beispiel hätte nehmen können an den Älteren, wäre das ja nicht mega verkehrt gewesen, oder?
  3. Was aber alle diese wahnsinnig geistreichen Journis in ihren zynischen Versuchen, das Ganze in’s lächerliche zu ziehen, verkennen, ist, dass es bei der Klimastreik-Bewegung eben nicht mehr um den individuellen Konsum geht. Dafür ist es, dank uns allen, zu spät. Wir anerkennen alle, dass jeder sein Bestmögliches tun sollte, um seinen ökologischen Fussabdruck zu senken, aber das ist eben einfach nicht mehr genug. Deshalb gehen die Jungen auf die Strasse; weil die Politiker in die Verantwortung genommen werden müssen, weil sie einen 100-Prozent Job haben, Lösungen für die Probleme unseres Landes zu suchen, weil es nun verbindliche Regelungen braucht, an die sich alle zu halten haben. Weil unsere Regierung konsequent sein muss, wenn sie ein Abkommen unterschreibt, welches netto 0 CO2 bis 2030 anstrebt, weil es nun gilt, alle Möglichkeiten anzudenken; grünen Strom, grosse Investitionen in die Wissenschaft, Lenkungsabgaben, Verantwortlichkeit der grossen Konzerne und so weiter. Die bequeme Arroganz der Menschen, die von ihrem Sessel neben der Heizung auf die Jugendlichen schimpfen und sagen, die sollen selber erst einmal ihre Heizung herunterdrehen, scheint eine absurde Art des Selbstschutzes zu sein. Ist es denn besser, die Heizung aufzudrehen und nichts zu sagen? Ich glaube, viele Menschen, die sich so enervieren über die Jugend mögen sich selbst nicht mit den eigenen Handlungen auseinandersetzen und schieben der ganzen Bewegung einen Riegel vor mit der Anrufung der Inkonsequenz der Jugend. Ist ja auch angenehm, denn wenn man nur einem in jeglicher ökologischer Hinsicht perfekten Menschen erlaubt, sich gegen die systemischen Probleme unserer Gesellschaft zur Wehr zu setzen, dann kann und darf wohl fast niemand den ersten Stein werfen. Ein anderer Artikel über dieses Thema hat es treffend ausgedrückt; einer Bewegung vorzuwerfen, im System zu leben, gegen das sie demonstriert, ist absurd und ein Kreisgedanke.

 

So viel zu dem. An alle jene, die sagen, das Ganze gehe sie nichts an: Bitte. Bitte nehmt euch jetzt die Zeit, fasst euch ein Herz und informiert euch über den Stand der Dinge. „Die Temperatur unterlag schon immer Schwankungen“ reicht heute einfach nicht mehr aus als Argument, nichts zu tun. Gemeinsam können wir so viel bewegen.

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